Ausrüstung

Braucht man Funktionskleidung wirklich?


Winddichte Kleidung macht den Spaziergang auf dem Deich angenehmer.
© Stefan Zerfaß/pixelio.de 











Funktionskleidung erfüllt, wie der Name schon nahelegt, einen bestimmten Zweck über die reine Körperbedeckung hinaus. Gemeint sind damit Kleidungsstücke, die mindestens eine und bis zu drei der folgenden Eigenschaften erfüllen: Sie können atmungsaktiv, winddicht und wasserdicht sein.

Diese Eigenschaften liegen an der besonderen Art der Textilie. Es handelt sich um eine Membran mit unterschiedlich großen Poren. Je nach Porengröße kann kein Wasser ein-, aber Feuchtigkeit etwa durch Schweiß nach außen dringen.

Bekanntester Hersteller dieser Textilien ist die Firma GORE-TEX. Mehr zu den Eigenschaften steht in der Freitags-Frage „Was ist GORE-TEX?“.

Möchte man entscheiden, ob man sich die oft teure Funktionskleidung zulegen soll, sich die Investition also lohnt, dann muss man zunächst bestimmen, wofür man die Kleidung genau braucht und was man sich erhofft.

Am Nordpol braucht man andere Kleidung als im Regenwald. Das liegt vor allem an den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit. Am Nordpol gibt es wenig Niederschlag, dafür viel Wind. Eine Jacke sollte also unbedingt winddicht sein. Wegen der Kälte sollte der Anorak außerdem extrem niedrigen Temperaturen standhalten. Im Regenwald hingegen ist der Niederschlag hoch, die Jacke sollte also unbedingt wasserdicht sein. Da es außerdem heiß ist, sollte die Wahl außerdem auf ein atmungsaktives Modell fallen, das außerdem leichter ist.

Beim Paddeln sollte die Kleidung mindestens wasserdicht sein.
© Dietmar Meinert/pixelio.de
Hat man die klimatischen Bedingungen eingegrenzt, sollte als Zweites Klarheit über den Einsatzzweck herrschen. Was will man während des Tragens der Funktionskleidung tun? Übt man eine schweißtreibende Tätigkeit aus, ist Atmungsaktivität besonders wichtig. Geht man Skifahren oder paddeln, kommt also mit viel Wasser in Kontakt, ist eine wasserdichte Jacke oder Hose unerlässlich. Beim Abfahrtskifahren ist es hingegen nicht unbedingt nötig, auch eine atmungsaktive Jacke zu tragen, da der Oberkörper relativ ruhig gehalten wird und man vergleichsweise wenig transpiriert.

Es ist also nicht immer nötig, dass die Funktionskleidung alle drei Eigenschaften aufweist, also atmungsaktiv, wind- und wasserdicht ist. Entscheidend ist, für welches Klima und für welche Tätigkeit das Kleidungsstück gedacht ist.

Darüber hinaus lohnt es sich, genau hinzuschauen. Wenn man eine wirklich wasserdichte Jacke haben möchte, sollte der Hersteller auch mi genau diesem Wortlaut dafür werben. Wasserabweisend ist nichtgleich wasserdicht. Ist Atmungsaktivität jedoch wichtiger, reicht vielleicht eine wasserabweisende Jacke.

Wenn man etwas Spielraum bei den Eigenschaften hat, macht sich dies häufig im Preis bemerkbar. Wer die maximale Leistung in allen drei Eigenschaften haben möchte, muss dafür teuer bezahlen. Kompromisse können sich also lohnen.

Ganz wichtig: Funktionsoberbekleidung funktioniert nur optimal, wenn man dazu auch Funktionsunterbekleidung trägt. Das wird häufig vergessen. Wer unter dem atmungsaktiven Windbreaker ein Baumwoll-T-Shirt trägt, zerstört damit die atmungsaktive Eigenschaft der Jacke (siehe dazu „Was ist GORE-TEX?“).

Aber braucht man nun wirklich Funktionskleidung? Roald Amundsen erreichte auch ohne Funktionskleidung den Südpol. Wenn man die Notwendigkeit also an unseren Vorvätern und -müttern misst, dann braucht man keine Funktionskleidung. Sie kann das Leben und den aktiven Aufenthalt in der Natur jedoch sehr angenehm gestalten.

Danke Andrea B. für diese Frage. Habt ihr auch eine Frage zu irgendeinem Outdoor-Thema? Dann immer her damit! Schreibt an outdoortraum@gmail.com!



Was ist Vibram?


Das Logo ist vielen von den eigenen
Wanderschuhen bekannt.

© textwelten
Vibram ist eine italienische Firma, die für die gleichnamigen Schuhsohlen berühmt ist. Vibram-Sohlen werden vor allem für Outdoor-Schuhe verwendet. 
Die Sohlen gibt es in unterschiedlichen Stärken, Härten und mit verschiedenen Profilen – ganz nach Verwendungszweck. 
Vibram hat sich auch als Hersteller von Schuhwerk für den Arbeitsschutz einen Namen gemacht.

Die Firma wurde in den 1945 vom italienischen Bergsteiger Vitali Bramane gegründet. Der Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben des Vor- und Nachnamens zusammen.

Ein Unfall inspirierte Bramane, besser haftendes Schuhwerk für Alpinisten zu entwickeln. 1935 starben bei der Besteigung der Punta Rasica sechs Menschen. Das Unglück wurde vor allem dem schlechten Schuhwerk der Bergsteiger zugeschrieben. Nach diesem Vorfall machte sich Bramane daran, eine Sohle zu entwickeln, die auf rutschigem, matschigem und nassem Untergrund Halt finden konnte. Unterstützung fand er beim Autoreifenhersteller Pirelli. 

© textwelten
Es entstand eine Gummisohle, die besonders wenig Abrieb hatte, auf ganz unterschiedlichem Untergrund haftete und sowohl winter- als auch wasserfest war. Es war eine Schuhsohle entstanden, die für alpines Gelände besonders gut geeignet war. 1937 meldete Bramane das Patent auf seine Entwicklung an.

Er selbst probierte seine Erfindung noch im gleichen Jahr aus. Mit Vibram-Sohlen ausgestattet gelang ihm 1937 die Erstbesteigung der Nordwestwand des Piz Badile.

Die Vibram-Sohle setzte sich durch. Heute wird sie von vielen namhaften Schuhherstellern für Wander-, Trekking- und Bergschuhe verwendet. Auch Kletterschuhe haben Vibram-Sohlen oder Nachahmungen. Dank des Erfolgs werden in der Firma immer neue Verwendungsmöglichkeiten gesucht. Mittlerweile gibt es Vibram-Sohlen auch bei Lauf-, Mountainbike- und Skate-Schuhen, aber auch bei Alltagsschuhen.

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Was ist GORE-TEX?


GORE-TEX ist eine Membran, die vom US-amerikanischen Unternehmen W. L. Gore & Associates entwickelt wurde. Die Membran wird vor allem in sogenannter Funktionskleidung für den Outdoor-Bereich sowie für Arbeitsschutzbekleidung verwendet. GORE-TEX zeichnet sich dadurch aus, dass die Membran absolut wasserdicht und winddicht, dabei aber atmungsaktiv ist.


Wer bei Sturm und Regen draußen 
unterwegs ist, muss gut gerüstet sein.
© Martin Büdenbender/pixelio.de
















GORE-TEX besteht aus gerecktem Polytetrafluorethylen. Die Membran verfügt über etwa 1,3 Milliarden Poren/qcm. Der Durchmesser jeder Pore ist 20.000 Mal kleiner als ein durchschnittlicher Wassertropfen. Wegen dieser Eigenschaft kann GORE-TEX behaupten, zuverlässig und hundertprozentig wasser- und winddicht zu sein. Darüber hinaus ist die Membran atmungsaktiv. Darunter ist zu verstehen, dass Körperfeuchtigkeit in Form von Wasserdampf durch die Membran nach außen entweichen kann. Das liegt daran, dass jede GORE-TEX-Pore 770 Mal größer ist, als ein durchschnittliches Wasserdampfmolekül.

Das Ergebnis: Von außen kommt keine Feuchtigkeit rein und die Feuchtigkeit von innen geht raus. Das sorgt für angenehm trockene Haut auch bei sportlichen Aktivitäten. Das ist der Grund, warum GORE-TEX so gern für Outdoor-Kleidung verwendet wird.

Was man nicht vergessen darf: Die Membran kann ihre Vorteile nur dann voll ausspielen, wenn auch die Unterbekleidung unterstützend wirkt. Baumwolle zum Beispiel saugt Feuchtigkeit auf und gibt sie nicht in Form von Dampf ab. So kann auch kein Dampf durch die GORE-TEX-Membran entweichen. Wer also zum Beispiel ein Baumwoll-T-Shirt unter seiner Funktionsjacke aus GORE-TEX trägt, behindert die Atmungsaktivität des Gewebes. Kunstfasern oder feine Wollgewebe etwa aus Merino-Wolle hingegen unterstützen die atmungsaktive Eigenschaft.

GORE-TEX wirkt zwar atmungsaktiv, wind- und wasserdicht, aber nicht isolierend. GORE-TEX-Jacken sind deshalb nicht zwangsläufig warm. Die Membran wird auch zum Beispiel in warmen Jacken verwendet. Dies kann dann jedoch die Atmungsaktivität einschränken.

Derzeit erregt die Firma mit der GORE-TEX SURROUND-Technologie Aufsehen. Das Gewebe wird in Wanderschuhen verwendet, die damit erstmals überhaupt komplett atmungsaktiv und dauerhaft wasserdicht sind. GORE-TEX arbeitet mit 25 namhaften Schuhherstellern – darunter z. B. La Sportiva – zusammen. Für die neue Technologie wurden bereits zahlreiche Preise verliehen. Der erste Schuh wird im Frühjahr 2015 auf den Markt kommen.

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KletterRetter – die Rettung bei zerschundenen Händen?



Klettern tut weh.
Es wird gezerrt, gezogen, die Fingerkuppen auf kratzigen Miniaturleisten bis aufs Äußerste aufgestellt, an rauen Slopern geklebt und an Traumkellen durch Dächer gehangelt – wer klettert, mutet seinen Händen einiges zu. Nach einer Session an rauem Sandstein fühlen sich die Hände genauso rissig an wie der Fels, den wir bearbeitet haben.

Aber auch das Training in der Halle ist für die Hände kein Spaß. Gerade im Sommer, wenn man vielleicht mal nicht nach draußen kann, schmiert man bei hoher Luftfeuchtigkeit auf heißen, klebrigen Plastikgriffen herum. Danach brennen die Hände – oder schlimmer, es bilden sich Blasen.

Bei vielen Kletterern – meistens bei Männern, so der Eindruck – ist lindernde Creme nach einem Klettertag verpönt. Hautpflege bei der Kletterhand besteht dann eher darin, die Hände rau zu lassen, die Schwielen zu erhalten und insgesamt der Hornhaut zu huldigen. Ich habe Felskollegen, die stützen selbst im eigentlich entspannenden Vollbad ihre Ellbogen auf den Wannenrand, damit die Finger bloß nicht schrumplig werden und die mühsam erarbeiteten Schwielen nicht einweichen.

Die Lösung für die Kletterhand?
©KletterRetter
Nun ja. Um das Schönheitsergebnis dieser Strategie soll es hier ja nicht gehen. Allein die Widerstandsfähigkeit der Hände ist wichtig. Das ist ja auch sinnvoll, denn ohne ein bisschen Hornhaut an den Händen wird man kaum Freude am Klettersport haben.

Der Selbstversuch

Was aber, wenn man es mal auf einen Versuch ankommen lässt und die Hände pflegt, ohne die Haut zu weich zum Klettern zu machen? Ich habe es ausprobiert und die Creme „KletterRetter“ benutzt. Laut Aussage eine Handcreme, die von Kletterern für Kletterer entwickelt wurde.

Ausprobiert haben die Creme ein paar Freunde und ich nach einem Tag in der Kletterhalle. Drinnen war es fürchterlich schwül, die Hände schnell klebrig. Die Haut brannte schon nach wenigen Zügen. Beim Umzug an den Boulderpilz draußen waren die Bedingungen besser. Am Ende der Session hatten wir aber alle brennende Hände.

Nach der Dusche cremten wir unsere Hände mit KletterRetter ein und waren alle zufrieden. Die Creme wirkt erst einmal sehr fettig, zieht aber schnell und restlos ein, auch bei sehr üppiger Verwendung. Ein klebriges Gefühl bleibt nicht zurück. Sie ist recht geruchsneutral, was angenehm ist. Insgesamt fühlte es sich an wie ein Handbad in Bepanthen. Und das Ergebnis? Das Brennen wurde deutlich gelindert und die Hände waren wieder so weich und elastisch wie zuvor.

Nach ein paar weiteren Versuchen auch an echtem Fels kann ich sagen: Die geheiligten Schwielen gibt es noch und ich bemerke keine Nachteile in der Widerstandsfähigkeit meiner Haut. Dafür fühlt sich die Creme angenehm an und das Brennen lässt schneller nach. Ob die Creme tatsächlich einen Klettertag retten kann, bleibt noch zu sehen.

Details zur Creme


So sieht sie aus, die Creme.
©KletterRetter
Laut Hersteller ist die Handcreme vegan und ohne Tierversuche hergestellt. Das ist natürlich ein dickes Plus. Inhaltsstoffe sind unter anderem Panthenol, Calendulaöl und Vitamin A. Das Panthenol fördert die Wundheilung und wirkt entzündungshemmend, den gleichen Effekt hat das Calendulaöl. Vitamin A soll die Widerstandsfähigkeit der Haut langfristig verbessern. Kostenpunkt: Die 75-ml-Tube gibt es für 11,90 Euro. Die Creme gibt es in vielen Boulder- oder Kletterhallen oder einfach im Online-Shop der Hersteller.









Im Test: Der Spirituskocher MINI TRANGIA von trangia


Ein Kocher gehört in jede Camping-Küche – so viel ist klar. An der Frage, welches Modell zu wählen ist, scheiden sich jedoch die Geister. Ich habe in meiner langjährigen Camping-Erfahrung so ziemlich alle Modelle durchprobiert: Ich bin schon mit großer Gasflasche und 2-Flammen-Herd verreist, habe einen Benzinkocher im Rucksack transportiert und diverse Gaskartuschensysteme hinter mir. Für mich steht fest: Das ist mir alles zu umständlich.

Nie findet man eine passende Gaskartusche, wenn man sie braucht. Außerdem ist die Montage je nach System manchmal extrem umständlich. Die Gasflaschenlösung kommt nur bei passendem Gefährt infrage. Der Benzinkocher funktioniert zwar erprobtermaßen auch bei Windstärke 7 noch, rußt und stinkt aber extrem und nach einmal Tankstellenbenzin war das Ding trotz Filter total verschmutzt und an Reinigung nicht mehr zu denken.


Der MINI TRANGIA

Eine Lösung muss also her. Getestet wird deshalb der Spirituskocher MINI TRANGIA vom Hersteller trangia. Anschaffungspreis: 34,95 Euro. Dazu noch eine Flasche Spiritus für 3,95 Euro. Die schwedische Firma ist am Markt sehr etabliert und vertreibt Modelle in unterschiedlichen Größen. Der MINI TRANGIA ist die kleinste Version des immer gleichen Prinzips: 1 kleiner Spiritusbrenner mit Schraubdeckel steht in einem Windschutz. Dazu gehören ein Topf, ein Deckel und ein Greifer. So auch bei diesem Modell.
Ineinander gestapelt ist das Kochset nur 65 mm hoch und 150 mm breit und somit sehr handlich. Mit 320 g ist der Kocher außerdem schön leicht. Aber bewährt sich das kleine Packmaß in der Praxis?


Handliches Packmaß
© www.text-welten.com
Der Greifer hat schon eine Delle
 in die Pfanne gebohrt. 

© www.text-welten.com
Als Erstes stelle ich fest, dass der anti-haft-beschichtete Deckel, der auch als Pfanne dient, schon nach erstem Auspacken und wieder Zusammenpacken eine Delle hat. Der Greifer passt kaum in den Topf und hat sich so in den Pfannenboden gebohrt. Nicht so schön, habe ich doch wirklich keine Gewalt angewendet, um das Set wieder zu verschließen. Auf der anderen Seite nimmt der Kocher in unserer Kochkiste wirklich gar keinen Platz weg und ist mit einem Griff zur Hand. Vor dem ersten Morgenkaffee definitiv ein Pluspunkt.


Fehlender Windschutz

Apropos Morgenkaffee: Der eher angedeutete Windschutz des Kochers hält mit etwas Fingerspitzengefühl genau meine Espressomaschine. Das war auf den anderen trangia-Kochern ohne Kochstern bisher nicht möglich. Weil es mir aber vor dem ersten Morgenkaffee manchmal an Fingerspitzengefühl mangelt, denke ich trotzdem über die Anschaffung eines Kochsterns nach.

Eher rudimentärer Windschutz
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Was den Windschutz betrifft, kann man sagen, dass der beim MINI TRANGIA eigentlich nicht mitgeliefert wurde. Er ist so klein, dass er vor gar nichts schützt. Bei Windstille spielt das keine Rolle, aber wann herrscht die schon … Ich habe den Kocher also kurzerhand in einen größeren Topf gestellt, das funktionierte wunderbar. Auf dieser Konstruktion habe ich Nudelwasser gekocht. Laut Herstellerangaben soll die Erhitzung von einem Liter Wasser 10 bis 15 Minuten dauern. Bei mir ging es etwas schneller (etwa 8 Minuten), aber ich hatte ja auch mein Patent Marke Eigenbau im Einsatz.

Den mitgelieferten Alutopf mit einem Fassungsvermögen von 800 ml habe ich noch nicht benutzt. Er ist einfach zu klein, um bei mir eine sinnvolle Verwendung zu finden.


Fazit

Windschutz Marke Eigenbau
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Der Kocher ist zwar etwas teurer als zum Beispiel Gaskartuschensysteme. Da der Spiritus jedoch viel günstiger ist und man deutlicher weniger verbraucht, ist der Preisunterschied schnell ausgeglichen. Obwohl der MINI TRANGIA wegen seiner geringen Größe etwas wacklig daherkommt, überzeugt mich das Modell. Der Spiritus riecht nicht stark und ist gering im Verbrauch. Der Kocher kann kaum kaputtgehen und verspricht eine sehr lange Lebensdauer. Dazu ist er klein und handlich und extrem leicht zu reinigen. Der fehlende Windschutz lässt sich durch ein selbst gebautes Provisorium leicht ersetzen. In Anbetracht der Tatsache, dass ich mit meinem Topf-Windschutzersatz zum größeren trangia-Modell bis zu 60 Euro spare, mache ich mein Provisorium gern zur Dauerlösung. Die Kochleistung befriedigt mich. Insgesamt bin ich mit meinem Spirituskocher zufrieden und hoffe nun, ein Ende meiner Camping-Kocher-Odyssee gefunden zu haben.




Im Test: Klettersteigset Skysafe II von Skylotec


Im Jahr 2012 und auch schon 2013 hat es große Rückrufaktionen bei Klettersteigsets gegeben. Erschreckend viele Sets waren nicht sicher und mussten vom Markt genommen werden. Betroffen waren viele verschiedene Hersteller, darunter auch so namhafte Firmen wie Mammut, Petzl, Edelrid, Austrialpin und Stubai. Das Klettersteigset von Skylotec hat alle Tests bestanden und erfüllt alle Kriterien des TÜV wie auch des Deutschen Alpenvereins (DAV). Ein guter Grund, das Klettersteigset von Skylotec einmal genauer anzuschauen.

Das Klettersteigset Skysafe II von Skylotec ist vor allem für Erwachsene gedacht. Die Firma hat ein anderes Modell für Kinder entworfen.

Zum Set gehört eine praktische Tasche, in der man das Material schonend und platzsparend aufbewahren kann. Die Farbgebung des Sets – schwarz und orange – ist sicher Geschmackssache, passt in jedem Fall zum Firmenlogo.



Mit 450 Gramm wirkt das Material nicht zu schwer. Das Set hat zwei elastische Lastarme und einen Bandfalldämpfer. Die Spannweite der Lastarme ist gut.

Das Klettersteigset Skysafe II von Skylotec
© Skylotec




Die Karabiner liegen sehr angenehm in der Hand und sind schön leicht. Die Karabiner sind aus rostfreiem INOX-Stahl gefertigt und mit Rahmen aus Kunststoff versehen. Hervorzuheben sind die zwei verschiedenen Farben der Karabiner bzw. des Kunststoffrahmens. Der eine ist grau, der andere schwarz. Eine Verwechslung beim Klettersteiggehen wird so mit einfachen Mitteln vermieden.



© Skylotec

Den Sicherheitsverschluss öffnet man mit einer Wippe. Diese ist mit einer Gummierung überzogen. So hat man den Karabiner stets sicher in der Hand und einen guten Grip. Die Verschlussöffnung des Karabiners ist mit 28 mm großzügig. Das erleichtert das Klippen. Einhängen und Einschnappen funktionieren einwandfrei. Insgesamt machen die Karabiner einen sehr überzeugenden und stabilen, dabei aber handlichen Eindruck.




© Skylotec




Skylotec wirbt mit einem Two-Step-System-Dämpfer (TSS), den ich zugegebenermaßen nicht in der Praxis erprobt habe. Es handelt sich hier um ein System, das noch mehr Schutz bei Stürzen bieten soll. Laut Skylotec wirkt der Bandfalldämpfer in zwei Phasen. Phase 1 wird bei leichten Personen bis 50 kg ausgelöst. Beide Phasen, also Phase 1 und Phase 2, werden bei Klettersteiggehern ab 50 kg ausgelöst. Das Klettersteigset ist somit variabel einsetzbar und hält den Fangstoß bei Stürzen unter den als Maximum vorgegebenen 6kN – unabhängig vom Nutzergewicht.

Insgesamt ist das Skysafe II bestimmt eine gute Alternative zu anderen Modellen vielleicht bekannterer Hersteller. Preislich ist es mit 89,95 Euro im Mittelfeld angesiedelt. 



Das Dämpfverhalten des Skysafe-II-Klettersteigsets
© Skylotec



Mein Zuhause auf vier Rädern – das Wohl und Wehe, einen Camping-Bus zu besitzen




Mit dem Bus um die Welt
© Corinna Dürr
Die große Freiheit! Einsteigen und weg! Ziel ungewiss! Was ist er nicht verheißungsvoll so ein Bus. Von den Besitzern wird er zärtlich Bulli genannt, ganz egal, ob er von Volkswagen gebaut wurde oder nicht. Egal auch, ob er einen schicken Westphalia-Ausbau hat oder nicht. Manch ein Bulli-Fahrer findet allzu viel Komfort im Innenraum sogar verpönt. Da genügen eine hingeschusterte Liegefläche und ein Geschirrhandtuch vorm Fenster, um den Hippietraum perfekt zu machen. Die große Freiheit eben: Der Bus lässt jeden sein, wie er will.

Wie groß der Schmerz aber, wenn man keinen hat! Umso größer, wenn man einst einen Bulli besaß und das als Familienmitglied verzärtelte Gefährt der sonst so unmaterialistischen Fahrer dann den Geist aufgab. Wie, bitte, soll man denn je wieder reisen? Im Zelt etwa? Ferienwohnung oder gar Hotel sind natürlich völlig undenkbar. Ein neuer Bus muss her!

Hat die Saison begonnen, lässt sich der Camper mit Lebensgefühl schon gern mal zu einem vorschnellen Fehlkauf hinreißen (Der Rost da? Ach, der ist doch gar nicht so schlimm! Und das Klappern hör ich gar nicht, wenn ich die Musik aufdrehe …). So ein Fehlkauf kann aber ganz schön teuer werden. Unzählige Reparaturen fressen das heilige Urlaubsbudget auf. Alle zwei Jahre die bange Frage, ob der Bulli denn wohl durch den TÜV kommt. Wohnt man in der Großstadt, muss man dann wohl auch noch für die Umweltplakette beziehungsweise den Einbau des Feinstaubfilters berappen. Alles in allem bleibt die Frage, ob sich trotz aller Liebe zum Provisorium nicht die Investition in ein Komfort-Fahrzeug lohnt.

Wir haben die Probe auf Exempel gemacht und unseren Renault Trafic meistbietend an einen Panikkäufer (Der Rost da? Ach, der ist doch gar nicht so schlimm! Und das Klappern hör ich gar nicht, wenn ich die Musik aufdrehe …) verschleudert. Der Bus – Baujahr 1997, ebenfalls als Panikkauf zu uns gekommen und nun nicht mehr für die Umweltzone aufrüstbar – war unser Zuhause auf vier Rädern gewesen. Wir verabschiedeten uns tränenreich.

Gleichzeitig hatten wir uns aber geschworen: Der nächste Bulli bleibt länger bei uns. Wir geben etwas mehr Geld aus, dafür kriegen wir jahrelang TÜV, eine Plakette und ein paar PS mehr unter der Haube, damit wir nicht jedes Mal drei Tage in die Provence brauchen. Wir befragten das Internet bei den einschlägigen Händlern und schnell wurde klar: Volkswagen und Mercedes sind zu teuer, Fiat baut fast nur ohne Fenster und ansonsten wird es knapp. Mehr als 100.000 Kilometer sollte das gute Stück nicht auf dem Buckel haben. Fenster hinten wären schön, Ausbau eher keinen. 

Schrittweise setzten wir den Preis hoch, um ein paar Treffer bei der Suche zu erzielen. Bei 15.000 Euro hatten wir grade Mal eine Handvoll akzeptabler Gefährte und die waren in ganz Deutschland verteilt. Die Hoffnung sank. Da plötzlich stolperte uns der Citroën Jumper über den Weg. Es war Liebe auf den ersten Blick. Unser „Jumpy“ ist innen geräumig, vorne komfortabel und unter der Haube vergleichsweise schnell. Der Vorbesitzer hatte sogar ein paar Campingfenster und eine Dachluke eingebaut. Dazu gab’s – unerhörter Luxus! – einen kleinen Kühlschrank und eine ausziehbare Liegefläche.

Jumpy ist nun unser neues Familienmitglied. Wir sind nicht mehr heimatlos auf unserem Weg durch die Welt und zu dritt auf der Straße zuhause. Danke Jumpy!

Mit dem Bus ist man überall zuhause.
© Gabi Schoenemann/PIXELIO www.pixelio.de

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